Der weg zum Jagdschein

Die Jagd hat in Deutschland eine äußerst große Tradition , denn sie ist bis heute neben Fischerei und Landwirtschaft eine der drei Grundlagen der menschlichen Ernährung. Auf dieser Basis vermitteln wir Ihnen eine zeitgemäße Ausbildung in allen dazugehörenden klassischen Fächern.

 

Der Kurs beginnt in der Regel Mitte Oktober mit einem Begrüßungsabend, an dem die gesamte Ausbildung und die dazugehörigen Termine besprochen werden. Die direkte Einladung zu dem Kursstart erhalten die Teilnehmer, nach einer geleisteten Anzahlung, ca ein Monat vor Kursbeginn. 

Die Jadscheinanwärter treten zu Beginn des Kurses in die Kreisjägerschaft Lübeck ein und somit auch in den Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Sie sind bis einschließlich des Prüfungsjahres betragsbefreit.  Warum wird dieses gemacht? Durch die Mitgliedschaft sind die angehenden Jäger.innen bis einschließlich Prüfung über den LJV Haftpflichtversichert und so kommen auch hier während der Ausbildung keine weitere Kosten dazu.

 

Wir unterrichten die Fächer im Block. 

Der Kurs beginnt mit dem Fach Waffenkunde und Waffenrecht. Danach folgen die Fächer Wildtierkunde, Wildbrethygiene, Wildtierkrankheiten, Naturschutz, Jagdrecht, Hunde, Land- und Waldbau. In welcher konkreten Reihenfolge erfahren Sie am Begrüßungsabend. 


Zur theoretischen Ausbildung gehört auch die praktische Unterweisung. Neben der Schießausbildung auf dem Schießstand in Kasseedorf stehen Reviergänge, Beobachtungsansitze, Versorgen von Wild, Hochsitzbau etc. auf dem Ausbildungsplan. Alle Ausbilder gestalten ihren Unterricht mit individuellem und ausgesuchtem Material. Waffen zu Übungszwecken werden Ihnen zur Verfügung gestellt. Nach einem bestandenen Waffenkundetest ca. im Dezember und den ersten "Schießversuchen" im Februar besteht die Möglichkeit sich bereits dann schon selbst eine Waffe (Bockdoppelflinte) anzuschaffen. Dieses ist hilfreich, um zuhause die Handhabung und Anschläge üben und vertiefen zu können. Ist aber kein Muss! 

 

Im März findet an einem Sonntag (ganzer Tag in der ersten Märzhälfte) ein Fallenlehrgang auf dem Gelände des SSZ Kasseedorf statt. Dieses ist eine Pflichtveranstaltung und die Bescheinigung wird für die Anmeldung und die damit verbundene Zulassung zur Prüfung benötigt. 

 

Genaue Termine können immer erst ab August geplant werden, da wir uns nach der dazugehörigen Prüfung richten, die von der Untersten Jagdbehörde ausgerichtet wird.

 

Selbstverständlich ist jeder Ausbilder gerne bereit, auch über den Umfang der Unterrichtsabende hinaus, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Fragen zu beantworten. Optimalerweise bilden sich, meist auch automatisch, im Verlauf der Ausbildung Lerngruppen und auch Fahrgemeinschaften, z.B. zum Schießstand. Dieses unterstützt das eigene Lernen und man kann sich gegenseitig unterstützen.

Kurz vor Ende des Lehrgangs führen wir eine für die Jägerprüfung nicht bewertete Vorprüfung durch, um Sie an den Prüfungsablauf zu gewöhnen und Ihnen und uns Ihren Wissensstand zu verdeutlichen. 

Gerade zum Ende der Ausbildung oder zwischendurch bei Bedarf (Ausweichtermin) können der ein oder andere zusätzliche Termin hinzukommen. Aber alles in Absprache mit den Kursteilnehmern.

 

Wir übernehmen alle Formalitäten für Sie oder sagen Ihnen ggf. was sie wann machen müssen. So können Sie sich voll und ganz auf das Lernen 

konzentrieren. 

Wir begleiten Sie von Anfang bis Ende und hoffen, dass wir gemeinsam mit Ihnen nach einer bestandenen Prüfung anstoßen können.

Ausbildungsorte im Überblick

 

Dienstags und Donnerstags   19:00 - 21:00 Uhr  theoretischer Unterricht  (Ausbildungsräume befinden sich Richtung Krummesse)

Ab Ende Januar/ Anfang Februar    jeden Samstag Schießen (in der Regel von 9-12 Uhr) im SSZ Kasseedorf (bei Eutin)

Ein Sonntag im März    Pflichttermin Fallenlehrgang (Prüfungsvoraussetzung)      ganzer Tag     im SSZ Kasseedorf

 

Nach Absprache finden praktische Angebote statt, z.B. als Treiber auf Drückjagden (November/ Dezember), Hochsitzbau, möglichkeiten mit Jägern anzusitzen, Reviergänge usw. In der Regel am Wochenende oder nach Absprache.

 

Prüfungen finden nach Absprache mit der unteren Jagdbehörde ca. im Mai statt.

 

Unterrichtsablauf: Wir unterrichten in Blöcken. Wenn ein Fach nach einigen Wochen fertig ist, folgt das nächste Fach. Der Ausbildungsinhalt ist unten aufgeführt.

 

Fachgebiet: Waffenkunde

 Janosch Techel

Technische Grundlagen der Waffen

Handhabung der Waffen

 

Fachgebiet: Land- und Waldbau, jagdliche Praxis

Henrik Schwedt, Wulf-Heiner Kummetz

Wesentliche Grundlagen der Land- und Forstwirtschaft, Jagdarten, Bau von Beobachtungs- und sonstigen erforderlichen Jagdeinrichtungen, kleine Wetterkunde, Reviergänge

 

Fachgebiet: Wildbrethygiene, Wildtierkrankheiten

Karlheinz Theiß, Dr. Lutz Lerche

Die wichtigsten Wildtierkrankheiten, mögliche Gefahren für Menschen und Haustiere, Behandlung des erlegten Wildes, Wildbret als wertvolles Nahrungsmittel

 

Fachgebiet: Jagdrecht, Waffenrecht

Dr. Jörg Brauner

Alle für die Jagd relevanten Rechtsvorschriften

 

Lehrgangsadministration

Anne Maack, geb. Schwedt

Fachgebiet: Wildtierkunde

Karlheinz Theiß

Eingehende Besprechung der Tierarten (Biologische Ordnung, Lebensraum, Nahrung, Sozialverhalten, Altersansprache etc.)

Reviergänge, Beobachtungen

 

Fachgebiet: Hundewesen

Karlheinz Theiß

Auswahl, Einsatz, Haltung und Zucht von Jagdhunden, Prüfungswesen

 

Fachgebiet: Ökologie und Naturschutz

Henrik Schwedt

Lebensräume, Umweltbedingungen, Schutzmaßnahmen,

Jagd in Revierverantwortung als umfänglicher Naturschutz

 

Fachgebiet: Schießausbildung, Waffenhandhabung

Henrik Schwedt, Janosch Techel

Anne Maack, Karheinz Theiß

 

Fachgebiet: Fangjagd

Thomas Gohlke, Rechtsanwalt

Dirk Bacher, Wildmeister